Verstehen und verstanden werden

Unsere RfP-Veranstaltung am 29. Juli 2025 im Hofgarten

Unsere diesjährige Veranstaltung im Hofgarten fand heuer nicht im Rahmen des Augsburger Friedensfestes statt, aber wir ließen uns davon inspirieren.

Im Vorfeld sammelten wir Ideen, welches Thema wir wählen sollten und entschieden uns dafür, uns jeweils zu zweit unsere spirituelle Praxis zu erzählen, wobei eine sprach und die andere notierte, was sie davon verstand.

Der Austausch zeigte, dass wir im Versuch, uns zu verstehen, es nur von unserem eigenen Gesichtspunkt  aus können. Durch Nachfragen können Missverständnisse, auch sprachlicher Art, aus dem Weg geräumt und das Verständnis für eine andere religiöse Haltung geweckt werden, ohne diese selbst einzunehmen. Klar wurde uns auch, dass dafür die Bereitschaft, sich gegenseitig zuzuhören ohne zu missionieren, vorhanden sein muss. 

Schließlich wählten wir drei Teams aus, die ihr Gegenüber im Hofgarten vorstellten.
Da wir befürchten mussten, dass es regnen würde, versammelten wir uns unter einem ausladenden Baum, aber das Wetter hielt. 

Nach einer kurzen Einführung in das Thema durch Alexandra trug Birgit Sibylles Praxis des Nichiren Buddhismus vor. Dabei geht es darum, unabhängig von den äußeren Umständen für sich und andere ein glückliches Leben zu erschaffen.  

Ziel der Praxis ist, wie in allen buddhistischen Richtungen, Mitgefühl und mehr Gelassenheit zu entwickeln. Zusätzlich finden Treffen mit anderen Nichiren Buddhistinnen und Buddhisten statt. Durch den Austausch finden sie Unterstützung und Verständnis von anderen.

Alexandra stellte Esmas muslimische Praxis vor. Für die fünf Pflichtgebete, die über den Tag verteilt sind, muss sie genau planen, um sie gut in ihren Alltag integrieren zu können. Dabei kann sie alles Weltliche hinter sich lassen und ihre Dankbarkeit gegenüber Gott zeigen. Die spirituellste Zeit im Jahr ist der Ramadan, in der sie vor allem das abendliche Fastenbrechen gemeinsam mit der Familie genießt.

Barbaras Praxis wurde von Rosi vorgetragen. Als Christin versucht sie grundsätzlich so zu leben und zu handeln, dass sie niemandem schadet. In diesem Sinne hat sie auch ihre Kinder groß werden lassen. Der Gottesdienst ist für Barbara überall ein Stück innere Heimat. Gleichzeitig zeigt sie sich offen für die Spiritualität und Praxis anderer Religionen. 

Zwischen den einzelnen Vorträgen erfreute uns der Chor von St. Paul mit wunderbar passender Musik und hatte auch ein Mitmachlied auf Lager.
Bevor Elisabeth die Abschiedsworte sprach und um Spenden bat, trug Esma das Gebet der Vereinten Nationen vor.
Eine schöne Veranstaltung mit interessierten Besucherinnen und Besuchern ging zu Ende und ließ uns wie immer erfüllt zurück. 

Gebet der Vereinten Nationen (von Stephen Vincent Benét):                                        

Unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall.
Unsere Aufgabe ist es, daraus einen Planeten zu machen,
dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, 
nicht von Hunger und Furcht gequält,
nicht zerrissen in sinnloser Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung.
Gib uns den Mut und die Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen,
auf dass unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz den Namen “Mensch” tragen. 

Text: Birgit Mair, Photos: RfP Bayerisch-Schwaben

 

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